history of fbw 34
Im Juni 1958 erfolgte ein Vorbefehl zur Aufstellung des JaboG 34 in Nörvenich. Die ersten Soldaten trafen dort im September ein. Man war zunächst provisorisch in Unterkünften des JaboG 31 "Boelke" untergebracht. Aufgrund zwischenzeitlicher Änderung der Aufstellungspläne verlegt die 2. Staffel dann im Dezember nach Fassberg (Lüneburger Heide). Die 2. Staffel des neuen JaboG 35, die in Fassberg gerade aufgestellt wurde, wird in die 1. Staffel des JaboG 34 umgegliedert. Somt war das neue JaboG 34 entstanden. Im Tausch mit der Flugzeugführerschule "S", die nach Faßberg verlegt, bezieht das JaboG 34 den Flugplatz Memmingerberg. Am 05. Mai 1959 erfolgt die feierliche Indienststellung durch Franz-Josef-Strauß.
Das JaboG 34 flog zunächst die
F-84F "Thunderstreak"; ab 1964 die F-104 "Starfighter" und ab 1987 die
PA 200 "Tornado". Insgesamt hat das Geschwader mehr als 450.000
Flugstunden produziert.
Das Geschwader hat eine stolze
Geschichte. Es ist wiederholt mit Bestpreisen ausgezeichnet worden, hat
Überprüfungen durchweg mit exzellenten Noten bestanden, hat
mit Erfolg Übungen und Manöver absolviert und sich stets
durch Erfüllung seines Auftrages bewährt. In den Jahrzehnten
des "Kalten Krieges" hat es durch Einsatzbereitschaft, Ausbildungsstand
und Feuerkraft mit zur erfolgreichen Abschreckung durch die NATO
beigetragen.
In dieser Zeit hatte das Geschwader
einen doppelten Einsatzauftrag, konventionell und atomar. Die atomare
Abschreckung war Teil der NATO-Konzeption. Der Auftrag war aufwendig.
Eine besondere Staffel, die Sicherungsstaffel “S”, war
für die Bewachung des atomaren Waffenlagers und der sofort
startbereiten, beladenen Alarmflugzeuge in der QRA (Quick Reaction
Alert) erforderlich. Eine Staffel der USAF, die 7261st MUNSS, war mit
über 100 Soldaten für die Waffen verantwortlich. Für sie
gab es eine eigene Kaserne, eine eigene Wohnsiedlung, eigene
Betreuungseinrichtungen und eine eigene Schule. Die Zusammenarbeit war
über die Jahre ausgezeichnet. das Ende des “Kalten
Krieges” machte die Abschreckung überflüssig, der
Einsatzauftrag wurde verändert, und die Amerikaner verlegten
zurück, nicht nur in Memmingen, sondern quer durch die NATO.
Ende des Jahres 2000 fiel die
Entscheidung, das Jagdbombergeschwader 34 "Allgäu" zu deaktivieren
und den Fliegerhorst aufzugeben. Am 19.12.2002 hat der letzte Flug
stattgefunden, am 30.6.2003 wurde aufgelöst. Am 31.3.2004 folgte
die Standortverwaltung. Ab 1.4.2004 gehört das Gelände des
ehemaligen Fliegerhorstes dem Herrn Bundesminister der Finanzen. Die
über 65-jähige Geschichte der Luftwaffe am Standort Memmingen
war zu Ende. |