Aufklärungs­geschwader 51 "Immelmann"

(Neu: Taktisches Luftwaffengeschwader 51 "Immelmann")

täglich wechselndes Bild

Die Jets des TAKTLWGESCHW. 51 "Immelmann"

Mit Auflösung des AG 51, Bremgarten (Nähe Freiburg) und AG 52, Leck (Nähe Sylt) und Wiederaufstellung als AG 51 in Jagel, erfolgte die Umrüstung von RF-4E Phantom auf Tornado IDS/RECCE. Seit der Auflösung des JaboG 32, Lechfeld, 2013, sind in Schleswig auch die der Verschrottung entgangenen ECR TORNADO des ehemaligen JaboG 32 beheimatet. Inzwischen dürften die meisten TORNADO Jets auch umgerüstet worden sein auf den 2021 neuesten Soft- und Hardware Stand ASSTA 3.2. (Avionic System Software Tornado programmed in ADA)

Als Geschwaderwappen tragen die TORNADO des AufklG 51 "I" den Panther am Seitenleitwerk. Mit diesem Symbol ist das AufklG 51 "I" berechtigt, Mitglied in der Tiger-Association zu sein. Seit Beginn seiner Mitgliedschaft nahm der Verband mit seinen TORNADOS mit "Sonderanstrichen" an so gut wie allen NATO Tiger Meet teil. Der TORNADO mit der taktischen Nummer 45+91 konnte in Fairford den 1. Preis für den besten Tiger erreichen.

Tornado Norm 83B
Norm 83B RECCE POD
Tornado EG 1 Norm 95
EG 1 Norm 95, Kosovo Eins.
Tornado Norm 95 HARM
Norm 95 HARM
Tornado AG-51 AG-51 NTM
NATO Tigermeet ??
Tornado AG-51 NTM 2003
NATO Tigermeet 2003
Tornado AG-51 NTM 1996
NATO Tigermeet 1996
Tornado AG-51 NTM 1997
NATO Tigermeet 1997
Tornado AG-51 NTM 1998
NATO Tigermeet 1998
Tornado ISAF Einsatz 2007
ISAF Einsatz
Tornado ECR mit Recce Pod Norm 95
Anti-Daesch Einsatz

Geschwader Abzeichen

Staffelwappen 1./AG 51
1. Flg. Staffel bis 2009
Geschwaderwappen AG 51 "I"
Geschwaderwappen
Staffelwappen 2./AG 51 "I"
2. Flg. Staffel bis 2009
511 Staffelwappen ab 2009
1. Flg. Staffel ab 2009
Heron UAV Patch
2. Flg. Staffel UAV
Heron UAV Patch
4. Flg. Staffel Ausbildung

Am 1. Oktober 2009 wurden im Rahmen eines feierlichen Appel's die Besatzungen der 2. fliegenden Staffel in die erste Staffel integriert. Um dies auch in ihrem Staffelabzeichen zu dokumentieren, wurde ein neues Staffelabzeichen eingeführt, das mit dem springenden schwarzen Panther, als Ersatz für den Adler, die neue Einheit dokumentiert. Die zweite Staffel des Geschwaders wurde aber nicht aufgelöst. Sie nahm Zug um Zug die Besatzungen der neu in die Luftwaffe eingeführten UAVs (Drohnen) auf.

Lage und geschichte des Fliegerhorstes Schleswig-Jagel

Lagekarte des AG 51 in SchleswigDer Fliegerhorst Schleswig ist seit 1993 die Heimatbasis des Aufklärungsgeschwader 51 "I", dem heutigen Taktischen Luftwaffengeschwader 51. Auf dem über 600 ha großen Areal sind die Fliegende und die Technische Gruppe sowie die ca. 50 Luftfahrzeuge TORNADO des Geschwaders untergebracht. Obwohl das TaktLwGeschw. 51 "I" das jüngste Geschwader der Luftwaffe auf deutschem Boden ist, hat der Fliegerhorst Schleswig/Jagel gleichwohl eine lange, bewegte Geschichte.
Unter dem Namen "Flugplatz Klosterkrug" findet das Gelände des heutigen Flugplatzes als Landeplatz schon in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg Erwähnung. Ein 400 m langer Grasstreifen eines militärischen Übungsplatzes diente seinerzeit als Start- und Landebahn.

Mit Gründung der Luftwaffe im März 1935 und ihrem schnellen Aufbau übernahm die Luftwaffe offiziell den Jageler Platz, verlegten mehrere Kampfgeschwader dorthin. Im Zweiten Weltkrieg war "Schleswig-Land" Frontflugplatz. Zahlreiche Aufklärungs- und Kampfgeschwader waren dort stationiert und flogen von hier aus Einsätze. Im Rahmen großer Baumaßnahmen wurde der Flugplatz als Nachtjagd-Basis ausgebaut und es entstanden u.a. die noch heute existierende MUNA (Marinemunitionsdepot 1) und die "Messerschmitthallen", die im Stil von Bauernhöfen gebaut, Tarnung versprachen.

Nach Übernahme des Platzes durch die britische Luftwaffe landeten am 6. Mai 1945 erstmals britische Jagdbomber in Schleswig. Im Zuge der "Luftbrücke Berlin" wurde "Schleswig-Land" im Oktober 1948 umgebaut, damit bis zu 60 große Transportflugzeuge gleichzeitig abgefertigt werden konnten. Vom 1. November 1948 bis Oktober 1949 wurden von hier durchschnittlich täglich etwa 500 Tonnen Fracht nach Berlin geflogen.

Mit Aufbau der Bundeswehr wurde am 5. Juni 1958 die 1. Marine-Fliegergruppe Schleswig-Jagel, der Vorläufer des späteren Marinefliegergeschwader 1 in Dienst gestellt. Die Marine sollte über eigene Luftstreitkräfte verfügen. 1963, ein Jahr nach der offiziellen Namensgebung "Marinefliegergeschwader 1" (MFG 1) wurden die bis dahin verwendeten Sea Hawk Jagdbomber durch den "Starfighter" F104 G ersetzt.

Am 1. Juli 1992 nahm der Aufstellungsstab "Luftwaffen-Tornado-Geschwader JAGEL" seinen Dienst auf. Mit der Strukturentscheidung der Marine, das MFG 1 außer Dienst zu stellen, ging die Entscheidung der Luftwaffe einher, den Flugplatz Schleswig/Jagel weiter zu nutzen. Bis zu seiner endgültigen Auflösung hatte das MFG1 75.000 TORNADO-Flugstunden erflogen. Am 1. Januar 1994 wurde das "neue" Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann" in JAGEL in Dienst gestellt.

Lage


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Geschichte des Verbandes

Zum 1. Januar 1994 wurde das Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann" auf dem Fliegerhorst Schleswig/Jagel durch den Inspekteur der Luftwaffe neu in Dienst gestellt. Das seinerzeit in Kropp stationierte Marinefliegergeschwader 1 und die drei Luftwaffenverbände Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann" in Bremgarten, das Jagdbombergeschwader 41 in Husum und das Aufklärungsgeschwader 52 Leck wurden außer Dienst gestellt und stellten primär das damalig erforderliche fachliche Potential an Soldaten und zivilen Mitarbeitern für den hier aufzustellenden TORNADO-Verband.

Im AufklG 51 "I" verdichteten sich im Dezember 1994 während der Aufbauphase die Anzeichen für eine bevorstehende Beteiligung von Recce-TORNADO der Luftwaffe an einem Einsatz in Bosnien. Am 20. Dezember 1994 wurde schließlich bekannt, dass die Absicht bestand, bis zu sechs Maschinen des Geschwaders nebst Personal für einen Einsatz abzustellen.

Vorher hatte das Schicksal aber noch einen sehr zivilen Einsatzzweck bereitgestellt: Im Januar 1995 erfolgte der erste Einsatz des jungen Geschwaders beim Jahrhunderthochwasser auf dem Rhein und der Elbe und deren Nebenflüsse. Im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde beobachtete das Geschwader die Hochwasserentwicklung und die Strömungsverhältnisse aus der Luft. Bis zu acht Maschinen wurden hierbei täglich zur Aufklärung eingesetzt. Bei diesem Hilfseinsatz wurden ca. sechs Kilometer Filmmaterial verarbeitet.

Der Einsatzbefehl für den Verband zur Verlegung von sechs Recce-TORNADOS mit Bodenpersonal zur Unterstützung der "Schnellen Eingreiftruppe" der Vereinten Nationen in Bosnien-Herzegowina kam am 21. Juli 1995. Das von Jagel zu stellende Kontingent bildete zusammen mit acht weiteren ECR-TORNADOS des Jagdbombergeschwaders 32 aus Lechfeld das für friedenserhaltende Maßnahmen aufzustellende "Einsatzgeschwader 1" (EG 1) der Luftwaffe, das auf dem italienischen Stützpunkt in San Damiano bei Piacenza stationiert wurde. Die Ergebnisse der Fotoaufklärung der "Aufklärer" übertrafen alle Erwartungen. Die mit einer Telekamera (Brennweite 610mm) ausgerüsteten Aufklärungsbehälter konnten bei guten Sichtverhältnissen aus großen Höhen extrem scharfe Aufnahmen erstellen, die im Verbund mit einer modernen Auswerteanlage ausgezeichnete Ergebnisse erzielten. Die Mindestflughöhe betrug über dem Einsatzgebiet 10 000 feet. So konnte zum Beispiel die Besatzung einer damals abgeschossenen französischen Mirage 2000N bei einem dieser Aufklärungseinsätze entdeckt werden.

Die "Jageler" Soldaten und zivilen Mitarbeiter waren in Italien mit den Recce-TORNADO fast sechs Jahre ununterbrochen im Einsatz. Es wurden von dort im Rahmen der NATO für UNPROFOR (1995), IFOR (1995/ 1996), SFOR1996/ 1999), Allied Force (1999) und KFOR (1999/2001) für Frieden schaffende und Frieden erhaltende Maßnahmen Einsätze geflogen. Im August 2001 konnten die "Immelmänner" aus Piacenza zurückkehren.

Seit Juni 1999 verfügt das Geschwader über eine neue Version des Recce-Pods, der speziell für die Bedürfnisse der Luftwaffe entwickelt wurde. Damit werden die Aufklärer in die Lage versetzt, noch bessere Ergebnisse in der taktischen Luftaufklärung zu erzielen um so auch zukünftig ihren Beitrag für Frieden und Freiheit für mehrere Jahrzehnte leisten zu können.

Flugzeuge und Bewaffnung

Das TaktLwGeschw. 51 "Immelmann" ist neben dem TaktLwGeschw. 33 (Büchel) das einzige (ehemalige Jagdbomber-) geschwader, das auch weiterhin mit Tornado ausgrüstet sein wird. Als Bewaffnung trägt der Tornado in den erlaubten Konfigurationen:

Auftrag und unterstellung

Die Hauptaufgabe des Taktischen Luftwaffengeschwader 51 "I" ist "Tactical Air Reconnaissance - TAR". Seit 01. Januar 2005 ist das TaktLwGeschw. 51 "I" nach Auflösung des Marinefliegergeschwaders 2 auch mit der Rolle "Seekriegsführung aus der Luft" beauftragt, seit 2013 mit der Rolle SEAD (suppression of enemy air defense), die vom Jagdbombergeschwader 32 übernommen wurde.

Am 01.01.2010 wurde die 2./Fliegende Aufklärungsstaffel des Aufklärungsgeschwaders 51 für Unbemannte Aufklärungssysteme neu aufgestellt. Für Mittlere Höhen sind seit März 2010, 3 unbemannte Flugzeuge RPA (Remotely Piloted Aircraft) des israelischen Typs HERON 1 in Afghanistan im Einsatz. Das Muster HERON 1 wurde als Zwischenlösung für die abbildende Aufklärung „in der Tiefe des Einsatzgebietes“ als Leasingmodell für den Auslandseinsatz beschafft. Dieses System eignet sich zum wirksamen Schutz der eigenen Bodentruppen in Afghanistan. Inzwischen wurde das System HERON 1 durch die HERON 2 ersetzt.

Seit 2017 gibt es im TaktLwGeschw. 51 eine 4. Staffel. Diese hat die Aufgaben des Fliegerischen Ausbildungszentrums in Holloman AFB, USA, übernommen und führt von der Basis Waffenausbildung bis zum Waffenlehrer alle Ausbildungsaufgaben für den Tornado durch.

Das Taktische Luftwaffengeschwader 51 "Immelmann" ist somit der einzige fliegende Verband der Luftwaffe, der über die Fähigkeiten zur be- und unbemannten abbildenden und signalerfassenden luftgestützten Aufklärung befähigt ist.

Die Aufgaben im Einzelnen:

Im Frieden:

In Krise und Krieg:

National untersteht das Taktische Luftwaffengeschwader 51 dem Luftwaffentruppenkommando.